Eine Million pro Minute
PET-Flaschen mit Hilfe von Vakuum hergestellt
PET-Plastikflaschen sind überall. In den letzten 50 Jahren haben sie sich auf der ganzen Welt zum Standardtransportbehälter für Getränke entwickelt. Sie sind ultraleicht und werden mit Vakuum von Busch geformt.Eine Million. So viele PET-Flaschen werden weltweit verkauft – nicht pro Jahr, sondern jede Minute. Das sind über 500 Milliarden Flaschen jährlich – Tendenz steigend. PET-Flaschen haben die Art und Weise, wie wir Getränke konsumieren, verändert. Und für die meisten Erfrischungsgetränke sind sie mittlerweile der Behälter der Wahl. Um diese allgegenwärtigen Flaschen in der richtigen Form und Größe für all die verschiedenen Produkte herzustellen, mit denen sie befüllt werden, wird Vakuum verwendet.
Was ist PET?
PET steht für Polyethylenterephthalat, ein äußerst vielseitiger
Kunststoff, der zur selben chemischen Familie wie Polyester gehört. Flaschen aus PET haben viele Vorteile. Sie sind leicht, viel robuster als Glas, kostengünstig in der Herstellung und benötigen nur wenige Rohstoffe. Im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen enthält PET weder schädliches Bisphenol A noch Weichmacher. Und schließlich können gebrauchte PET-Flaschen recycelt werden, wobei das Material entweder als Brennstoff oder zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte verwendet wird.
PET stellt man aus zwei Produkten her, die in der
chemischen Industrie am häufigsten verwendet werden: Dimethylterephthalat (DMT) und Monoethylenglykol (MEG). Selbst wenn sich das DMT noch im Granulatzustand befindet, ist bereits Vakuum im Spiel. Das Granulat wird nämlich mittels
Vakuumförderung vom Lagersilo zur Weiterverarbeitung transportiert. Dabei kommen Vakuumpumpen von Busch zum Einsatz. Das DMT reagiert mit dem MEG bei der sogenannten Polykondensation, einem Prozess, bei dem sich die PET-Moleküle miteinander verbinden. Und wieder spielt Vakuum eine Rolle, dieses Mal, um optimale Bedingungen für den Prozess zu schaffen und überschüssige Dämpfe abzusaugen. Anschließend werden das fertige PET-Granulat sowie die Rohstoffe per Vakuumförderung aus dem Produktionsbereich heraus transportiert.
Eine Flasche in zwei Schritten
Damit aus dem Granulat ein Behälter hergestellt werden kann, muss es zunächst geschmolzen werden. Die geschmolzene PET-Masse wird mittels Druckluft und einem Spritzgussverfahren in eine entsprechende Gussform geblasen, sodass ein Rohling entsteht. Damit sich das zähflüssige PET leichter und gleichmäßiger in der Form verteilen kann, wird Vakuum angelegt. Der Rohling, aus dem später die Flasche werden soll, hat eine ähnliche Größe und Form wie ein Reagenzglas. Um beim Transport Volumen zu sparen, werden die endgültigen Behälter erst in der Abfüllanlage des Getränkeherstellers geformt. Dort durchläuft der Rohling ein weiteres, dem Spritzguss ähnliches Verfahren, das durch den Einsatz von Vakuum optimiert wird. Er wird in einer Metallform befestigt, erhitzt und mit Druckluft in die für die endgültige Flasche erforderliche Form und Größe geblasen.
Herstellung von neuem PET aus alten Flaschen
In vielen Ländern werden Einweg-PET-Flaschen gesammelt und recycelt. Die leeren Behälter werden zu kleinen Flocken gemahlen, gereinigt, nach Farben sortiert und zu PET-Chips verarbeitet. Daraus lassen sich mit einem Spritzgussverfahren neue Rohlinge herstellen. Obwohl vollständig transparente und einfarbige Flaschen noch nicht ausschließlich aus recyceltem Material hergestellt werden können, dürften neue chemische Verfahren dies in naher Zukunft ermöglichen. Eine weitere Branche, in der recyceltes PET zum Einsatz kommt, ist die Textilindustrie. Dort wird es zur Herstellung von Polyesterfasern verwendet, die zu verschiedenen Kleidungsstücken, Schuhen und Heimtextilien verarbeitet werden können.