Laut dem US-amerikanischen Chirurgenverband American College of Surgeons leiden allein in den USA 6,5 Millionen Menschen an chronischen Wunden. Diese verursachen bei den Betroffenen ständige Schmerzen. Mit der demographischen Entwicklung verschärft sich das Problem: Die Fähigkeit zur Wundheilung sinkt mit zunehmendem Alter.
Abdeckproblem
Es gibt zahlreiche Abdeckmaterialien zur Behandlung chronischer Wunden. Doch bisher ist keine für alle Wunden geeignet, und keine kann eine Heilung garantieren. Ein neues Material könnte die Wundversorgung besser und effektiver machen. Es wurde von dem norwegischen Unternehmen Biovotec entwickelt. Die neuartige Membran besteht aus Kollagen und wird aus der Schalenhaut von Hühnereiern hergestellt.Im Tierversuch zeigte die Wundauflage von Biovotec sehr gute Ergebnisse. Die laufenden Tests an Patienten sind ebenfalls vielversprechend. Das neuartige Pflaster wird voraussichtlich Anfang 2020 für den klinischen Einsatz zugelassen.
Filigraner Rohstoff
Ein gekochtes Ei zu pellen ist nicht immer einfach: Oft klebt die dünne Schalenhaut am festen Eiklar und reißt leicht beim Abziehen. Die maschinelle Trennung von Schale und filigraner Haut ist also keine einfache Sache. Wie dem norwegischen Unternehmen Adigo dies mit und für Biovotec gelingt, ist streng geheim.Das Ausgangsmaterial stammt von einem Lebensmittelhersteller. Bei ihm werden pro Stunde bis zu 100.000 Eier maschinell aufgeschlagen und verarbeitet. Die Verarbeitungsanlage von Adigo für Biovotec bereitet die Schalen in einem mehrstufigen Prozess auf. Aus 600 Kilogramm Eierschale lassen sich etwa 23 Kilogramm Schalenhaut als Rohmaterial gewinnen.
Dabei sorgen TYR Drehkolbengebläse und SAMOS Seitenkanalgebläse für den Materialtransport zwischen den Prozessschritten. Sie erzeugen Vakuum beziehungsweise Überdruck, um Kalkschale und Schalenhaut auf ihrem Weg durch die Anlage entweder anzusaugen oder durch Blasen fortzubewegen.